Gedächtniseinbußen können unterschiedliche Ursachen haben. Sie müssen nicht immer zwangsläufig Hinweis auf eine demenzielle Erkrankung sein. Sollte doch eine Demenzerkrankung vorliegen, gilt es zwischen reversiblen (umkehrbaren) und nicht reversiblen Formen zu unterscheiden. Bei ersteren ist eine teilweise oder vollständige Heilung möglich, bei fortschreitenden Demenzformen - wie beispielsweise der häufigsten Demenzerkrankung im Alter, der Demenz vom Alzheimer-Typ - können die Symptome in der Regel gemildert und die Verläufe verlangsamt werden. Von grundlegender Bedeutung ist in jedem Fall eine frühzeitige Diagnosestellung und die Inanspruchnahme von Beratung und Unterstützung. Denn: je frühzeitiger eine Diagnose gestellt und eine Therapie eingeleitet wird, desto effektiver ist diese auch. Auch mit einer Demenzerkrankung ist eine gute Lebensqualität möglich.
Viele demenzielle Erkrankungen zeichnen sich durch einen schleichenden Beginn aus, erste Symptome werden deshalb nicht erkannt oder verdrängt. In Deutschland gibt es seit mehr als 30 Jahren Gedächtnissprechstunden, deren Tätigkeitsschwerpunkt auf der Früherkennung von Demenzerkrankungen liegt. In den Gedächtnissprechstunden bieten interdisziplinäre Teams, zumeist bestehend aus Ärzten und Psychologen, eine differenzierte Diagnostik der Gedächtnisleistung an und unterstützen Betroffene und ihre Angehörigen in ihrer Lebensplanung.
Referent: Dr. Hartmut Lehfeld, Leiter der Gedächtnissprechstunde am Klinikum Nürnberg
Uhrzeit: 10.00 - 12.00 Uhr